Oft werde ich gefragt…

  • wie machst du es nur, dass du bei deinen Sportfotos immer den richtigen Moment (Jubel, Tor, usw.) einfängst ?
  • wo findest du immer die tollen Tiermotive in der Natur (Eisvogel, Spechte usw.) ?
  • wie schaffst du es, dass deine Fotos immer knack scharf sind ?

Oft bekomm ich aber auch folgenden Satz hingeworfen

  • klar, mit der teuren Ausrüstung könnte ich auch so tolle Fotos machen ?!

Zum Thema Ausrüstung muss ich sagen:

Klar ist meine Ausrüstung nicht ganz billig. Das trifft aber hauptsächlich auf meine Ausrüstung im Bereich der Eishockey Fotografie zu. Hier kommt man aber aufgrund der meist schlechten Lichtverhältnissen in den Stadien und den verdreckten Plexiglasscheiben durch die man Fotografieren muss nicht um ein sehr lichtstarkes Teleobjektiv herum (und die sind teuer).
Allerdings ist die Kamera, die ich beim Eishockey und Fussball benutze ein technisch veraltetes Canon EOS Modell, dass ich mir vor Jahren gebraucht gekauft hab.
Auch in der Naturfotografie greife ich auf eine schon etwas betagte Canon EOS 5 zurück und auch die Objektive sind nicht in der Highendklasse angesiedelt.

Das reicht aber vollkommen, denn sowohl in der Sport- als auch in der Naturfotografie (Tierfotografie) kommt es in erster Linie darauf an, dass man…

Die Sportart genau kennt und (lieben) muss:

Man könnte meinen, dass es das wichtigste ist, eine teure und umfangreiche Ausrüstung zu haben, um Sportfotograf zu werden. Viel wichtiger ist es jedoch, einen persönlichen Zugang zu den Sportarten zu haben, die man fotografieren möchte. Man muss mit Begeisterung dabei sein und die Sportart und ihre Eigenheiten kennen, um das, was den Sport ausmacht, auch in Bildern festhalten zu können. Nur dann kann man wichtige Momente antizipieren und besondere Emotionen einfangen. Bei der Masse an Bildern, die täglich produziert werden, ist es unabdingbar, die richtigen Momente einzufangen und mit den Bildern zu begeistern, um überhaupt eine Chance am Markt zu haben.

Die Gewohnheiten und Verhaltensweisen der Tiere sehr genau kennt und auch statisch Naturmotive genau studiert:

Sei es eine Pflanze oder Tier, in der Naturfotografie wirst du definitiv bessere Resultate erzielen, wenn du dein Motiv vorab studierst. Hier ein paar Beispiele:

  • Blumen: Zu welcher Jahreszeit oder Tageszeit blüht sie? Mit welchen Farben kannst du rechnen und wie lässt sich die Farbe der Blume optimal mit der Umbegung fotografieren?
  • Tiere: Wann schlafen sie? Wann suchen sie Futterstellen auf? Findest du sie eher an einem Waldrand oder im offenen Gelände? Wann ist die Brunftzeit oder die höchste Dichte der Population?
  • Berglandschaft: Wie ist der Sonneneinfall an einer bestimmten Stelle? Hat die Kuppe noch Schnee? Zu welchem Zeitpunkt könntest du einen Sonnenstern in einem Tal fotografieren? Gibt es Möglichkeiten, dich übers Wetter in der Region oder allenfalls sogar Lawinenwarnungen zu informieren?

Wenn du die Dinge besser verstehst, kannst du dementsprechend auch bessere und spezifischere Fotos aufnehmen.
Wenn du die Gewohnheiten deines Gegenübers kennst, dann kannst du anstatt Schnappschüsse professionelle Fotos machen.

Hier ein paar Beispielfotos: